Alte Synagoge und Logenhaus in Gießen

Die alte Synagoge und ihre Fundamente

Der Stadt-Archäologe Björn Keiner berichtete am 20. 10. 2023 über den aktuellen Überraschungsfund und die Baugeschichte rund um den Berliner Platz: Bei Bauarbeiten zur Sanierung der Kongresshalle kamen Fundamente der ehemaligen Synagoge zum Vorschein. Die Synagoge wurde um 1867 erbaut und bot Platz für rund 500 Gläubige. Zu den November-Progromen des nationalsozialistischen Terrors 1938 brannte die Synagoge nach einem gezielten Brandanschlag, vermutlich durch Sprengsätze beschleunigt, bis auf die Grundmauern nieder und wurde dem Erdboden gleichgemacht.

Schräg gegenüber stand das Haus der 1778 gegründeten Freimaurer-Loge Ludewig-zur-Treue, dessen Grundstein 1856 gelegt wurde.


Das beeindruckende Gebäude beherbergte neben Clubräumen auch öffentlich zugängliche Festräume und die erste Kegelbahn der Stadt Gießen. Auch das Haus der Freigeister und Humanisten wurden von den Nazis geschmäht. Das Haus wurde bereits 1933 von den Nationalsozialisten besetzt und die Loge enteignet. Das Gebäude fiel, wie weite Teile der Stadt, am 6. Dezember 1944 dem Bombenhagel zum Opfer.

Bilder: Stadtarchiv Gießen

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