Die EU-Länder Rumänien und Ungarn

Ungarn und Rumänien haben eine gemeinsame Grenze von 447 km. Rumänien hat eine Küstenlänge von 256km am Schwarzen Meer (Türkei 1700km). Der Balaton, zu deutsch auch Plattensee genannt, von den Ungarn auch Ungarisches Meer, ist mit seiner rund 600 Quadratkilometer großen Wasseroberfläche der größte Süßwassersee Europas. Von Südwesten nach Nordosten erstreckt sich der See über insgesamt 75 km Länge.

Leider klappt es mit dieser Nachbarschaft nicht immer gut – und das hat eine lange Geschichte. Österreich/Ungarn besetzte kurz vor Ende des 1. Weltkrieges Rumänien. Von April bis August 1919 währte der Rumänisch-Ungarische Krieg*1). Rumänien besetzte in Ungarn mehrheitlich mit Rumänen besiedelte Gebiete. Dabei ging es allerdings auch um die Zerschlagung der ungarischen Räterepublik. Die von Rumänen bewohnten Gebiete fielen den Rumänen zu. Auch Siebenbürgen gehört seitdem zu Rumänien.

Heute wohnen in Rumänien 1,2 Millionen Menschen, die sich als Ungarn bezeichnen (6% der Bevölkerung). Ungarns Ministerpräsident Orban versucht, darüber die rumänische Politik zu beeinflussen. In Ungarn leben 13 anerkannte Minderheiten. An erster Stelle die Roma (mit ungenauen Zahlen), an zweiter die “Donauschwaben” – die aber nicht nur aus Schwaben, sondern auch aus Bayern und Hessen stammten sowie aus einigen anderen europäischen Ländern. Das waren 1918 noch 2 Millionen, mittlerweile etwa 500.000 Menschen. *2)
1996 schloss man eine “Vereinbarung über gegenseitigen Minderheitenschutz”. Auch diese Vereinbarung wird durch Orban torpediert. Es ist zu hoffen, dass es beiden Ländern gelingt, wieder bessere Beziehungen zueinander aufzubauen!

*1) wikipedia.org Ungarisch-Rumänischer Krieg

*2) Osteuropa.lpb-bw.de/ungarn-gesellschaft